Radfahren in Zweibrücken

Radfahren in Zweibrücken
Miteinander geht es besser

Montag, 31. Januar 2022

Wieder einmal: Wer keinen Helm trägt ist selbst schuld?

Diese Pressemitteilung der Polizei in Edenkoben will ich euch nicht vorenthalten:

Edenkoben (ots)

Zwei Platzwunden am Kopf erlitt ein 55-jähriger Fahrradfahrer aus der Verbandsgemeinde Edenkoben bei einem Verkehrsunfall am Samstag (29.01.) gegen 11:15 Uhr. Zuvor befuhr der Mann die K6 von Edenkoben kommend in Richtung Venningen. An einem Kreisverkehrsplatz nahm eine 49-jährige Autofahrerin aus Edenkoben dem Radfahrer die Vorfahrt, wodurch es zum Unfall kam. Durch den Zusammenstoß stürzte der 55-Jährige zu Boden und zog sich die genannten Kopfverletzungen zu. Diese mussten anschließend in einem nahegelegenen Krankenhaus medizinisch versorgt werden. Der Fahrradfahrer trug zum Zeitpunkt des Unfalls keinen Helm. Gegen die Autofahrerin wurde - wie bei derartigen Unfällen obligatorisch - ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Landau
Polizeiinspektion Edenkoben
Andreas Braun

Telefon: 06323 955-0
www.polizei.rlp.de/pd.landau

Keine Frage: Die Autofahrerin hat dem Radfahrer die Vorfahrt genommen, so dass es zum Zusammenstoß kam. So weit so klar.

Aber warum wird erwähnt, dass der Radfahrer keinen Helm trug? Wäre es mit Helm nicht zum Zusammenstoß gekommen? Und ist sicher, dass er mit Helm nicht verletzt worden wäre?

Wie nennt man das? Ach so - "victim bashing" ist der Fachausdruck, also das Verhöhnen der Opfer, indem man so tut, als sei das Opfer an seinen Verletzungen selbst schuld. 

Das ist vollkommen unangebracht.

Ebenso unangebracht ist der Halbsatz im letzten Absatz der Pressemitteilung: "wie bei derartigen Unfällen obligatorisch", suggeriert er doch, dass das Strafverfahren nur deshalb eingeleitet wurde, weil das Verfahren das so vorsieht. "In Wirklichkeit war das ja alles nicht so schlimm, und wenn es nach uns ginge hätte man das auch bleiben lassen können". So hört sich das an.

Die Autofahrerin hat einen gravierenden Regelverstoß begangen, bei dem ein Mensch verletzt wurde. Und dafür muss sie zur Verantwortung gezogen werden. Fertig.

Was würde ich mir wünschen, wenn alle Polizistinnen und Polizisten jedes Jahr drei Monate lang ihren Dienst statt im Auto mit dem Fahrrad leisten müssten. Dann gäbe es wahrscheinlich deutlich weniger solcher zweifelhaft formulierte Pressemitteilungen.


 

Neuordnung von Parkraum für lebenswertere Städte

 

Parkraum ist in vielen Städten ein begehrtes Gut. Änderungen bei öffentlichen Parkangeboten, z. B. für mehr Fahrradparkplätze, werden kontrovers und ausgiebig diskutiert. Warum aber solche Änderungen für eine Verkehrswende notwendig sind und wieso sich auch Privatleute darüber Gedanken machen sollten, erklärt der pressedienst-fahrrad.

Sonntag, 30. Januar 2022

Von Tempo 30 bis Flächenverteilung: Autoverband diskutiert mit Fahrradbranche

 


Der Verkehr in Deutschland ist im Wandel. Das Auto wird zwar nicht abgeschafft, aber es rücken immer mehr alternative Verkehrsmittel in den Mittelpunkt. Speziell Fahrrad und
 E‑Bike spielen eine wachsende Rolle und gelten als ökologische Hoffnungsträger. Für die Zukunft braucht es nicht nur deshalb eine Umgestaltung des Verkehrsraumes – das erkennt auch der Verband der Automobilindustrie, VDA. In einer Medienrunde des pressedienst-fahrrads diskutierte VDA-Geschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel mit Vertreter:innen der Fahrradbranche.

Samstag, 29. Januar 2022

Bekloppte Radwege: Wie schlimm ist es? | STRG_F

Bekloppte Radwege gibt es in Hamburg.

Aber nicht nur dort: Wer sich dieses Video ansieht, wird ganz bestimmt auch Ähnlichkeiten zu den Radwegen an seinem Heimatort finden!


Du willst auch bessere Radwege? Hier, bei uns, in der Südwestpfalz? Dann tu Dich mit uns zusammen! Melde Dich einfach über die Kontaktadresse im Impressum dieses Blog!

Freitag, 28. Januar 2022

Und es geht doch!

Immer wieder mal bekomme ich es zu hören: "Wenn ich Einkäufe tätigen muss brauche ich unbedingt mein Auto". Und so oft es auch wiederholt wird, so oft ist es auch falsch. Selbst größere Einkäufe lassen sich bequem mit dem Rad transportieren.

Mein heutiges Beispiel: Ich habe 10 kg Kartoffeln, einen großen Kopf Rotkraut, 2 kg Karotten, 2 kg Äpfel und noch ein paar unbedeutende Kleinigkeiten mit dem Fahrrad eingekauft. Und diese Sachen auf meinem Burley Travoy transportiert.

Das sah sogar ganz ökologisch aus, denn das Grün der Karotten schaute oben heraus. In der Tasche war noch reichlich Platz und bei Bedarf hätte ich auch noch Satteltaschen verwenden können.

Ich gebe zu: Ein Sofa oder eine Waschmaschine hätte ich damit nicht transportieren können. Aber erstens kauft man ein Sofa nur alle paar Jahre, und zweitens passt das auch in keinen PKW. Also lasse ich dieses Argument der Autolobby mal nicht gelten.

Wie dem auch sei: Für den täglichen Einkauf wie auch für den Wochenendeinkauf der Familie reicht das Fahrrad allemal aus.

Die Professorin Jana Heimel macht es vor: Autofahrende werden zu Radfahrenden

So wird das nichts!

Wie das funktioniert beschreibt ein Artikel in der ZEIT vom 30.12.2021. Denn Verkehrswende bedeutet nicht das Ersetzen eines Autos mit Verbrennungsmotor durch eines mit Elektromotor. Wer eine wirklich Verbesserung für Klima, Umwelt und Gesundheit will muss auch bei der Wahl der Verkehrsmittel neue Wege gehen.

Wichtig ist vor allem, dass der erste Schritt vernünftig vorbereitet wird. So haben Fahrrradpaten die UmsteigerInnen auf der ersten Fahrt begleitet. Auch wurden geeignete Routen im Vorfeld herausgesucht. 

Diese und andere Hilfen haben dafür gesorgt, dass von über 400 TeilnehmerInnen des Versuchs 85% auch nach dem Ende des Versuchs beim Fahrrad geblieben sind, trotz Wetterbedingungen und ungünstiger Radwegeverbindungen.

Ein großes Hemmnis für den Umstieg stellen noch immer die schlechten oder schlicht gefährlichen Radwege dar -wenn es denn überhaupt Radwege gibt. Hier sieht Jana Heimel die Kommunen in der Pflicht, die noch immer mit ihrem zögerlichen Radwegeausbau die größte Hemmschwelle bilden.

Wir erleben es gerade wieder bei uns in Zweibrücken: Am liebsten möchte man für Radwege überhaupt kein Geld ausgeben. Und wenn dann noch Unannehmlichkeiten für Autofahrende hinzu kommen macht man lieber gar nichts (DIE RHEINPFALZ vom 28.1.2022: "Radwege ja, aber nicht zu diesem Preis")


Donnerstag, 27. Januar 2022

Warum eigentlich ...

 ... gibt es diesen Blog?

Ich könnte hier viele Gründe aufzählen. Gründe, die aus meiner Person resultieren, die meine Meinung zum Verkehr nachhaltig beeinflusst haben.

Doch das wären immer subjektive Gründe, die man teilen kann oder auch nicht.

Daher will ich an dieser Stelle einfach mal 2 objektive Gründe aufführen. Also Gründe, die nicht mich als Person betreffen. Ich habe daher mal zwei Schaubilder abgekupfert und binde sie hier ein.

Mittwoch, 26. Januar 2022


Eine Buchempfehlung

Auch die "Kleinwagen" sind heftig gewachsen, der Mittelklasseklassiker VW Golf nahm zwischen 1974 und 2020 um mehrere 100 kg zu, erhöhte seine PS-Zahl von 50 auf 115 und wurde zudem 50 cm länger. Der ganze Fortschritt bei der Motortechnik wird so gleich wieder aufgefressen - der Verbauch bei Herstellung und Standfläche nimmt zu. Was geht hier vor?

Wer mehr wissen möchte oder gar erfahren will, mit welchen Aktionen andere um eine ökologische Verkehrswende ringen sollte sich dieses interessante Buch kaufen oder (kostenlos) als PDF-Datei herunterladen. Die Adresse dazu ist hier verlinkt.

Donnerstag, 20. Januar 2022

227 Fahrradkontrollen in Speyer - was ist ein "falscher Radweg"?

 


Eine interessante Pressemitteilung gab die Polizei in Speyer heute heraus. Hier die Meldung:

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Speyer (ots)

Am 18.01.2022 wurden zwischen 14 und 18 Uhr an mehreren Kontrollstellen im Stadtgebiet insgesamt 227 Fahrradfahrer kontrolliert und 127 Verwarnungen ausgesprochen.

Zwischen 14:15 Uhr und 15:45 Uhr wurden in der Wormser Landstraße auf Höhe des Friedhofes 56 Fahrräder kontrolliert. Hiervon wurden sieben Personen verwarnt: zwei Personen befuhren den falschen Radweg, zwei Fahrräder wiesen Beleuchtungsmängel auf, zwei Fahrräder wiesen Bremsmängel auf und eine Person wurde wegen einer anderen Ordnungswidrigkeit sanktioniert.

Mittwoch, 19. Januar 2022

Winter bike-to-work Tag 2022


Noch wenig bekannt ist bei uns der Winter bike-to-work Tag. Wie der Name schon sagt geht es darum, auch im Winter den Weg zur Arbeit zumindest ab und zu mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Damit tut man nicht nur etwas für den Schutz der Umwelt, sondern und vor allem auch für die eigene Gesundheit.

Mehr erfährt man auf der Webseite dieser Aktion!

Sonntag, 16. Januar 2022

Radfahren als Statussymbol?


Radverkehr hat in Deutschland zwischen 1996 und 2018 um mehr als 40 Prozent zugenommen / Trend gilt in erster Linie für Menschen mit höherem Bildungsabschluss

Stadtbewohner:innen in Deutschland mit Abitur fuhren 2018 mit 70 Minuten pro Woche durchschnittlich doppelt so viel Fahrrad wie noch 1996. Bei Bewohner:innen weniger urbaner Gegenden ohne Abitur hat sich in diesem Zeitraum aber kaum etwas verändert. Stadtbewohner:innen mit Abitur fahren heute dreimal so lange Fahrrad wie Bewohner:innen ländlicher Gegenden ohne Abitur.

Freitag, 14. Januar 2022

Das sollten Autofahrende kennen - ein neues Verkehrsschild


Immer wieder ändert sich etwas in der Straßenverkehrsordnung. Und immer wieder kann man feststellen, dass Autofahrende die geänderten oder neuen Regeln nicht kennen.

Ganz besonders das Thema Überholabstand (der von gelassenen Autofahrenden sowieso ausreichend eingehalten wird) ist für eine

Dooring-Unfälle - auch in unserer Region viel zu häufig


Hier zunächst die trockene Pressemitteilung der Polizeidirektion Neustadt:

POL-PDNW: Verkehrsunfall - Fahrradfahrerin leicht verletzt



Bei einem Verkehrsunfall am 12.01.2022 gegen 10:45 Uhr am Kohlplatz in Neustadt wurde eine 36-jährige Radfahrerin leicht verletzt. Sie fuhr an einem

Donnerstag, 13. Januar 2022

Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat sich mit der Neuaufteilung der Verkehrsflächen in der Stadt beschäftigt


Martin Gropp hat die Situation in Frankfurt zum Anlass genommen, sich mit der zukünftigen Ausrichtung der Verkehrspolitik zu beschäftigen. Dazu schaut er natürlich zurück auf die bisherigen Entwicklungen. 

Zum Artikel geht es hier.

Wie aus Autofahrern Radfahrer werden

Radverkehr entlastet die Stadt

In einem lesenswerten Beitrag der ZEIT Online beschreibt die Autorin Andrea Reidl die Umstände, wie aus Autofahrenden Radfahrende werden können und was dem entgegensteht.

Der Artikel ist dort auch als Audio-Beitrag zu hören.

Durchaus interessant sind auch die Kommentare zu diesem Artikel, zeigen sie dochh, mit welcher Selbstverständlichkeit sich einige wenige Autofahrende über geltende Regeln hinwegsetzen und das für selbstverständlich halten. 

Montag, 10. Januar 2022

Mit dem EBike unterwegs auf den Bahntrassen im Münsterland mit Tippi Top...

Dieses Video verlinke ich hier, weil es einen guten Einblick in die Radwege im Münsterland verschafft. Besonderrs die Radbahn Münsterland ist absolut vorbildlich in ihrem Ausbau, aber auch darin, dass der Verkehr von kreuzenden Nebenstraßen wartepflichtig ist: Der Radverkehr auf dem Radweg hat Vorrang vor dem kreuzenden Autoverkehr.

Und damit das auch so sicher wie möglich ist, sind die Kreuzungen klar und unmissverständlich gekennzeichnet.

Leider sind wir hier in unserer Region dagegen eher so etwas wie Dritte oder gar Vierte Welt.

Also: Seht und staunt!