Radfahren in Zweibrücken

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Dienstag, 1. Februar 2022

Ost-West-Achse für Radfahrender in Zweibrücken gescheitert? Teil 1: Beschreibung der Situation

Wegweiser an der Kohlenhofstraße

Wie DIE RHEINPFALZ und der  PFÄLZISCHE MERKUR letzte Woche übereinstimmend berichteten, hat der Bauausschuss der Stadt Zweibrücken einem durchgehenden Ausbau der Radverbindung zwischen Schwarzbachtal und Bliestal eine Absage erteilt. Lediglich in Teilbereichen soll die bestehende Situation etwas verbessert werden - falls die (noch zu stellenden) Förderanträge der Stadtverwaltung positiv beschieden werden.

Die Ost-West-Achse ist Zweibrückens wichtigste Radverkehrsverbindung. Sie führt vom Schwarzbachtal kommend (also aus Richtung Contwig) durch die gesamte Innenstadt und führt in Richtung Bliestal (Blieskastel bzw. Homburg). Von Contwig her beginnt sie an der Dorndorf-Kreuzung, wo sie über den Rosenweg, die Gestütsallee, den Herzogplatz und die Kreuzung an der Kaiserstraße am Wicherhaus vorbei und die Kohlenhofstraße in die Homburger Straße führt.

Diese Achse ist Teil des touristischen Radroute. Auf ihr verlaufen die Radrouten des Radwegenetz Rheinland-Pfalz, Radnetz Deutschland, die Rheinland-Pfalz-Route und der Pirminius-Radweg. Außerdem verbindet sie das Radwegenetz in Rheinland-Pfalz mit dem Radwegentz im Saarland mit direkten Zugang zum Glan-Blies-Radweg und dem Bliestal-Freizeitweg. Damit ist diese Strecke kein untergeordneter Radweg von nur lokaler Bedeutung.

Weiterhin ist sie als direkter Zugang vom Schwarzbachtal und von Homburg und  Blieskastel her die schnellste und kürzeste Verbindung für SchülerInnen und PendlerInnen zu den weiterführenden Schulen und Betrieben in Zweibrücken.

Der Rosenweg selbst ist mit einer Splittdecke versehen. Wegen des zusätzlichen Anliegerverkehrs zu den Schrebergärten in seinem Verlauf entstehen immer wieder tiefe Schlaglöcher. Durch die starke Verdichtung fließt dort kein Wasser ab und es verbleiben Matschlöcher, die sowohl Radfahrende als auch FußgängerInnen stark behindern. Im Winter bildet das verrottende Laub eine weitere Gefährdung für alle NutzerInnen. Der Rosenweg führt am Schwarzbach entlang. Zwischen Weg und Schwarzbach liegt ein ein bis zwei Meter breiter Grünstreifen mit teils mächtigen alten Bäumen; nur an der Unterführung der Landauer Straße nähert sich der Weg unmittelbar dem Bachlauf.

Im weiteren Verlauf der Achse führt sie an der Rennwiese und am Landgestüt vorbei bis zum Herzogsplatz am nördlichen Ende der Fußgängerzone. In diesem Bereich ist der Autoverkehr untersagt und durch Poller unterbunden. Lediglich ein kurzes Stück zwischen Saarlandstraße und Landgestüt wird für Reitsportveranstaltungen fallweise geöffnet, um den Pferdetransportern die Einfahrt zu einer Stellfläche zu ermöglichen.

Die Querung der Saarlandstraße ist mittels Unterführung kreuzungsfrei möglich. Im weiteren Verlauf muss die Gutenbergstraße niveaugleich gequert werden, was aber wegen des überschaubaren Verkehrsaufkommens gefahrlos möglich ist. 

Ihr Fortsetzung findet die Achse in der Schillerstraße bis zur Bismarckstraße / Kaiserstraße, wo sie den Schwarzbach nach links quert und sofort wieder rechts in die Jakob-Leyser-Straße biegt. Dort bleibt sie links des Schwarzbachs und führt am Wichern-Haus vorbei in die Kohlenhofstraße. In der Verlängerung der Kohlenhofstraße quert sie anschließend wieder den Schwarzbach und unterquert die Brücke zwischen Homburger Straße und Kinokreisel.

Schließlich mündet der Weg auf den für Radfahrende freigegebene Gehweg entlang der Homburger Straße bis zum Kaplaneihof und zur Landesgrenze. In diesem Bereich ist der Gehweg durch einen kleinen Bordstein zweigeteilt; speziell der eigentlich für Radfahrende vorgesehene Teil ist recht schmal (teilweise unter einem Meter) und erlaubt keinen regulären Begegnungsverkehr; der Gehweg ist allerdings in beiden Richtungen für Radfahrende freigegeben.

Eine Benutzungspflicht für Radfahrende besteht nicht; sie wäre auch rechtlich kaum mehr zu halten, da der gemeinsame Geh- und Radweg in dieser Form innerorts gar nicht mehr zulässig ist. Dennoch wagt sich kaum ein Radfahrender auf die Fahrbahn der Homburger Straße; wer dort fährt riskiert ständig von Autofahrenden bedrängt, beschimpft und geschnitten zu werden, wie ich im Selbstversuch bereits erfahren durfte.

Weiter mit Teil 2 demnächst.


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