Radfahren in Zweibrücken

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Miteinander geht es besser

Freitag, 15. Mai 2020

Der Autominister schlägt zurück!

Raser innerorts
Bild: Tim Reckmann  / pixelio.de
Wenn jemand in einer Tempo-30-Zone über 50 km/h schnell fährt - ist das ein Kavaliersdelikt? Oder gefährdet der Autofahrende damit Leib und Leben der anderen Menschen drumherum?

Autominister Scheuer knickt vor FDP, AfD und dem ADAC ein und möchte die Neufassung der Straßenverkehrsordung entschärfen.
"Rasen muss wieder billiger werden - auch einfache Leute müssen es sich leisten können!" So oder so ähnlich müssen wohl die Gedankengänge dieser politischen Hasardeure lauten.

Dabei ist die seit wenigen Tagen geltende Regelung im europäischen Vergleich immer noch harmlos: In Deutschland kostet eine Überschreitung von 20 km/h ganze 60 € Bußgeld, innerorts 70 €. Ganz anders in den meisten westeuropäischen Staaten: In Spanien zahlt man dafür ab 100 €, in der Schweiz ab 170 €, in Schweden kostet das mindestens 230 €, in den Niederland ab 170, Italien verlangt mindestens 175 €, Frankreich mindestens 135 €.

Teurer geht in anderen Ländern immer noch. Großbritannien bestraft einer Raser mit 20 km/h zu viel auf dem Tacho mit bis zu 1170 €. Und wer nicht gleich zahlen kann oder will, dem droht mancherorts die Beschlagnahme des Wagens.

Geringere Bußgelder gibt es in dem östlichen Staaten Europas, allerdings ist dort auch das Einkommensniveau deutlich niedriger. Hat also der Herr Scheuer sein Herz für rasende Hartz-IV-Empfänger entdeckt? Oder ist es einmal mehr das Einknicken vor der Autolobby, die das Handeln des Herrn aus Bayern bestimmt?

Gegen Scheuers Pläne gibt es auch Widerstand. Nicht nur Fußgänger- und Radfahrerverbände fordern die Beibehaltung der aktuellen Regeln. Auch die Länder haben die Verschärfungen nicht leichtfertig durchgesetzt. Auf der Open-Petition Plattform werden schon Stimmen gegen Scheuers Pläne gesammelt.

Niemand muss rasen. Rasen ist stets eine bewusste Willensentscheidung GEGEN das Einhalten von regeln und FÜR die Gefährdung unbeteiligte Dritter.

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