Zunächst zur Ist-Situation: Die derzeitige Ost-West-Achse für den Radverkehr führt von der Kohlenhofstraße über den Schwarzbach, dann unter der Brücke der Gottlieb-Daimler-Straße hindurch und wieder hoch zur Homburger Straße.
Dort mündet der Weg auf den für Radfahrende in beiden Richtungen freigegebenen Gehweg in Richtung Einöd. Man quert zunächst die Speckgärten und kurz darauf die Oltschstraße. Im weiteren Verlauf folgen die Einfahrten zum neuen John-Deere-Lager, die Engstelle an der Fußgängerampel nahe des John-Deere-Haupteingangs sowie die seit längerem nicht mehr genutzte Werkseinfahrt.
Bald darauf erreicht man gegenüber der Auffahrt zum GLOBUS Homburger Stadtgebiet.
Die Führung für Radfahrende auf einem in beide Richtungen freigegebenen Gehweg entspricht seit längerer Zeit bereits nicht mehr den Regeln. Wenn innerorts ein Gehweg für Radfahrende freigegeben ist darf das nur noch in der "richtigen" Richtung erfolgen, in unserem Fall also von Homburg kommend stadteinwärts.
Zunächst will ich hier die Ist-Situation mit Bildern verdeutlichen. Ich bin die Strecke von Einöd aus kommend befahren (also richtigherum).
Alle Bilder entstanden am 12.2.2022 und sind somit aktuell. Bild 1 ist noch auf Homburger Gemarkung. Laut Beschilderung ist dies ein für Radfahrende freigegebener Gehweg:
Ganz im Hintergrund ist die Ampel an der Einmündung der Neunmorgenstraße (Zufahrt zum Globus) zu erkennen.
Vorne hingegen erkennt man den Pflegezustand; Der Schmutz der Straße wird auf den Gehweg geschwemmt und bleibt dort liegen, weil von rechts das Gras bereits mehrere 10 cm in den asphaltierten Bereich gewachsen ist.
Bei Nässe wird das alles zu einer extrem rutschigen Schlammschicht. Außerdem ist der Gehweg dadurch so schmal, dass er im Begegnungsverkehr kaum zu befahren ist.
Von hier aus ist die Ampel bereits gut zu erkennen. Allerdings auch der Bewuchs. Von rechts wuchern Dornenranken und Zweige weit in den Gehweg hinein; ein- bis zweimal jährlich kommt die Stadt Homburg ihrer Verkehrrssicherungspflicht nach und schneidet Büsche und Sträucher zurück.
Auch die Reinigung des Wegs erfolgt nur sehr sporadisch - ich habe den Eindruck, dass sie nur dann erfolgt, wenn sich mal wieder jemand darüber beschwert hat.
An der Ampel steht dann dieses merkwürdige (und illegale) Schild; laut Schild ist dieser Weg nun in beiden Richtungen verpflichtend für Radfahrende.
Dabei ist er in beiden Richtungen nicht einmal breit genug, um die Benutzung für Radfahrende überhaupt nur frei zu geben; auch die Ampel steht natürlich mitten auf dem nun ausgewiesenen Geh- und Radweg.
Weiter führt der Weg mitten durch die Bushaltestelle. Radfahrende müssen sich also ihren Weg durch die wartenden Menschen bahnen, was diese allerdings nicht besonders mögen.
Im weiteren Verlauf wird unmittelbar rechts des kombinierten Geh- und Radwegs geparkt. Manchmal auch nicht rechts davon, sondern einfach darauf wie man weiter hinten gut sieht.
Noch immer ist hier die Nutzung des Wegs verpflichtend; von hier bis zum Ende dieser Dokumentation ist kein Zeichen, das aus dem verpflichtenden Radweg einen Gehweg mit erlaubter Fahrrad-Nutzung macht.
Wir sind auf Zweibrücker Gemarkung. Das (rechtlich völlig unverbindliche - das weiß aber kaum jemand) Piktogramm zeigt Fuß- und Radverkehr in beiden Richtungen.
Geh- und Radweg wurden früher durch ein Rosenbeet von der Fahrbahn abgegrenzt. Da die Unterhaltung Geld kostete hat man später diese Fläche einfach zugeteert. Wegen des Trennsteins kann sie aber auch nicht vom Fuß- und Radverkehr genutzt werden.
Wie fast überall stehen auch hier Hindernisse mitten auf dem Weg ...
Ordentliche Stolperfallen gibt es auch, so diese Schachtabdeckung, die auf einer Seiten über 5 cm tiefer liegt als der Weg.
Wer da abends reinfährt handelt sich schnell einen Schaden am Rad ein oder riskiert auch einen Sturz.
Löcher dieser Tiefe wären auf einer Fahrbahn für Kraftfahrzeuge längst beseitigt ...
Wir sind jetzt in Höhe der (nicht mehr benutzten?) Einfahrt zum John Deere Werksgelände. Von der roten Fahrbahnmarkierung haben Wind und Wetter nicht mehr viel übrig gelassen.
Hier wird es wieder spannend.
Ampeln und Hydranten zwingen zum Slalom. Gleichzeitig sind im Werksgebäude rechts Notausgänge, die zur Straße hin öffnen.
Sollte eine dieser Türen aufgestoßen werden und jemand mit Fahrrad kommt gerade vorbei gibt es Verletzungen.
Und wieder: Mitten durch die Bushaltestelle. Die wird hier zum Schichtwechsel sehr häufig frequentiert.
Hier wird es richtig schmal. Gut erkennt man hier dass sich die Radfahrenden im Gegenverkehr einen etwa einen Meter breiten Streifen teilen sollen! Geht's noch?
Die Fußgänger haben leider auch nicht mehr Platz, aber die Autofahrbahn ist breit genug um eine komplette Abbiegespur einzurichten ...
Dazu kommen die Werksangehörigen, die an gleicher Stelle die Homburger Straße queren um auf den Mitarbeiterparkplatz zu kommen.
Was will man da noch kommentieren?
Extrem breite Straße, extrem schmale Streifen für Rad- und Fußverkehr, tiefe Löcher!
Wie bereits geschrieben: Hier sollen sich Radfahrende und zu Fuß gehende jeweils in zwei Richtungen begegnen können.
Hier wurde vor Jahren ein Mensch mit Fahrrad angefahren und verletzt. Damals gab es noc hkeine Markierungen und auch die Beschilderung (hier leider nur im Profil zu sehen) wurde verbessert.
Doch wer aus Richtung Zweibrücken kommt fährt dennoch "auf gut Glück" in den Einmündungsbereich und kann extrem spät sehen ob jemand aus der Oltschstraße kommt.
Geradezu grotest hier die (drei) Parkplätze, zwei vor und einer hinter der Grundstücksausfahrt.
Ausfahrende müssen weit auf dem (Rad-) Weg stehen um überhaupt erkennen zu können ob jemand von rechts oder links kommt.
Auf der Straßenseite gegenüber war aber Platz für eine völlig unnötige Rechtsabbiegespur ...
So weit die Dokumentation des Ist-Zustands.
Halten wir fest:
- Innerörtliche Radwege im Zweirichtungsverkehr sind nicht erlaubt.
- Mindestbreiten für Geh- wie auch Radweg werden auf großer Länge unterschritten und sind ohne bauliche Maßnahmen nicht zu erreichen
- Kreuzender Fußverkehr und zwei Bushaltestellen bergen zusätzliches Konfliktpotenzial
- Radfahrende in Richtung Einöd müssen nach StVO eigentlich die Fahrbahn benutzen
- Wer dies in der Homburger Straße aber tut, wird von Autofahrenden bedrängt, geschnitten, angehupt und gerne auch mit Wischwasser bespritzt (eigenes Erleben)
- Eine bauliche Verbesserung macht nur in Zusammenarbeit mit Homburg Sinn, da ein Teil des Problems auf Homburger Gemarkung liegt
- Die Verkehrsflächen für Autofahrende (Fahrbahnbreiten, Abbiegespuren) sind großzügig bemessen - Platz wäre also vorhanden
Im nächsten Teil will ich unsere alternativen Lösungsmöglichkeiten vorstellen. Fortsetzung folgt.
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