Radfahren in Zweibrücken

Radfahren in Zweibrücken
Miteinander geht es besser

Freitag, 10. September 2021

Wann tut sich endlich etwas (oder: warum werden die Bedürfnisse von FußgängerInnen und Radfahrenden permanent ignoriert)?




Schon lange fordert die Initiative pro Fahrrad eine deutliche Kennzeichnung für Radfahrende entlang der Gestütsallee. Denn die Gestütsallee in Zweibrücken ist schon etwas ganz besonderes: Eine für den Autoverkehr gesperrte Straße, die daher von FußgängerInnen und Radfahrenden gemeinsam genutzt wird.

Zur Erinnerung: Die Gestütsallee ist die Ost-West-Achse, die das Schwarzbachtal über Zweibrücken mit dem Bliestal verbindet und damit die am stärksten frequentierte Verbindung für Radfahrende in Zweibrücken.

Die FußgängerInnen in der Gestütsallee haben dabei sogar die Wahl: Sie können auf einem durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn abgetrennten Gehweg flanieren, oder sie nutzen die Fahrbahn.

Allerdings nutzen fast alle FußgängerInnen lieber die Fahrbahn. Und wie das so üblich ist tun sie das gerne nebeneinander, mal links, mal rechts, mal in der Mitte der Fahrbahn. Was dazu führt, dass Radfahrende permanent im Slalom um die Gruppen von FußgängerInnen herumkurven müssen, was bei den so Umkurvten gerne auch mal hektische Reaktionen auslöst.


Dabei wäre es so einfach, die Fahrbahn auf ihrer gesamten Länge durch einen weißen Mittelstrich zu teilen und allen VerkehrsteilnehmerInnen per Piktogramm deutlich zu machen, dass es besser funktioniert, wenn sich Fuß- und Radverkehr nicht dauernd ins Gehege kommen.

Also eine Seite für die FußgängerInnen, eine Seite für die RadfahrerInnen. Die Breite der Fahrbahn ist dafür mehr als ausreichend, ist sie doch überall mehr als 5 Meter breit.

Leider sind alle diesbezüglichen Anregungen bisher in Leere gelaufen. Stattdessen beschweren sich immer wieder mal FußgängerInnen über die "rüpelhaften Radfahrerinnen" und machen so Stimmung gegen den Radverkehr. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei diesem Weg noch immer um eine - wenn auch in weiten Bereichen für den Autoverkehr gesperrte - Straße, auf der Radfahrende alles Recht der Welt (oder der StVO) zur Benutzung haben.

In einem Gespräch am Rande einer anderen Veranstaltung hört ich von Mitarbeitern des städtischen Bauamts, dass das Problem für eine Trennung von Rad- und Fußverkehr darin liege, dass bei der Unterquerung der Saarlandstraße Rad- und Fußverkehr wieder auf ein gemeinsames Stück Weges geführt werden müssten.

Doch mit dieser Argumentation müsste das städtische Bauamt auch auf der Stelle alle mit dem Zeichen        

  markierten gemeinsamen Geh- und Radwege aufheben; haben wir dort sogar eine permanente Durchmischung beider Verkehrsarten (da hätte ich übrigens auch keine Einwände; dient dieses Schild doch eigentlich nur dazu, Radfahrende von der Straße zu zwingen, um dem überbordenden Autoverkehr noch mehr Raum zu gewähren). Man nimmt in der Gestütsallee also lieber 1000 Meter Ärgernis in Kauf als das Ärgernis auf eine Strecke von 50 Metern zu begrenzen - das muss man erst mal verstehen. Oder ist das einfach nur das konsequente Ignorieren der Bedürfnisse von FußgängerInnen und Radfahrenden?

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