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Mittwoch, 16. September 2020

Radfahrer auf neuer Kreuzung getötet - warum machen die Planer immer die gleichen Fehler?

An dieser Kreuzung wäre der Radfahrer nicht "übersehen" worden
Auf dieser Kreuzung wäre der Radfahrer
nicht "übersehen" worden

Im saarländischen Merzig wurde am Dienstag nachmittag ein Radfahrer Opfer eines rechts abbiegenden LKWs. Die Kreuzung war erst am Tag vorher eröffnet worden, ein an gleicher Stelle befindlicher Kreisel wurde zurückgebaut.

Ein LKW-Fahrer war von der Hilbringer Brücke kommend auf die Kreuzung zugefahren und wollte dort rechts abbiegen. Dabei erfasst er mit seinem Auflieger den geradeaus fahrenden Radfahrer. Der Radfahrer wurde noch an der Unfallstelle reanimiert, verstarb dort jedoch nach kurzer Zeit.

Für Rechtsabbieger wurde dort extra ein Blinklicht installiert, das den Rechtsabbiegern den Vorrang von Fußgängern und Radfahrenden anzeigen soll. Der ADFC und die Grünen im Merziger Stadtrat kritisieren die Verkehrsführung an der Unfallstelle: Wäre die Haltelinie für den Autoverkehr zurückversetzt gewesen oder eine Radfahrerampel vorgeschaltet, wäre der getötete Radfahrer im Sichtfeld des LKW-Fahrers gewesen.

Aus diesem Kreisel wurde die
Kreuzung zurückgebaut

Die Planer dieser Kreuzung hatten wohl wieder einmal nur den motorisierten Verkehr im Blick gehabt. Eine auch für Radfahrende sichere Gestaltung der Kreuzung habe man wohl nicht im Blick gehabt.

2 Kommentare:

  1. Immer sind die Planer schuld, aber die sind in der Exekutiven tätig, arbeiten also politische Aufträge ab bzw. im Alltagsgeschäft im politisch vorgegeben Rahmen. Ach ja, und die Politiker wurden von "allen" gewählt, repräsentativ politische Entscheidungen zu treffen.

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  2. Wie schade, dass dieser Kommentar anonym ist; ist es ja anonym so einfach, "den Politikern" die Schuld zu geben.

    Doch in einem solchen Fall sind es eben nicht "die Politiker", die an solchen Fehlplanungen Schuld tragen, denn kein Politiker gibt vor, wie ein Stück Straße oder eben ein Kreisel auszusehen hat. Im Gegenteil; die Planer haben Regelwerke. Wenn sie sich an diese Regelwerke halten würden, würde eben dieser Kreisel (oder das Stück Straße, an dem der Unfall passierte) anders aussehen. Das Regelwerk nennt sich übrigens ERA 2010 (Empfehlung für Radverkehrsanlagen) und liegt seit 2010 vor. Auf Seite 45 sieht man in Bild 46 exemplarisch, wie der Radverkehr an einer ampelgeregelten Kreuzung aussehen sollte.

    Also, liebe(r) Anonymous, nicht die Politik gibt hier konkrete Vorgaben; im Gegenteil haben sich die Planer nicht an aktuell gültige Regelwerke gehalten.

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