Radfahren in Zweibrücken

Radfahren in Zweibrücken
Miteinander geht es besser

Samstag, 4. April 2020

Von Zweibrücken nach Contwig

Pest oder Cholera?

Wer von Zweibrücken nach Contwig mit dem Rad fährt sollte auf jeden Fall eine gewisse Leidensbereitschaft mitbringen. Denn die ausgeschilderte Radroute führt von der Tschifflick an über die Annweiler Straße.

Und deren Zustand ist mittlerweile so schlecht, dass man sich selbst mit einem vollgefederten Rad überlegt diese Strecke zu nehmen. Über einige hundert Meter Strecke ist ein Flicken neben dem anderen, auch die Schlaglöcher erreichen Tiefen von fast 10 Zentimetern.

Wegweisung? Fehlanzeige!
Man kann aber auch über die Contwigerhangstraße und den parallel zur ehemaligen B10 verlaufenden Wirtschaftsweg fahren. Und der Fahrbahnbelag ist tatsächlich deutlich besser. Ist dieser Weg also eine Empfehlung für Radelnde?

Wenn, ja wenn da nicht ein paar echte Problemstellen wären!




Ohne Ankündigung rechts ab!
Die erste ist das Außenlager des Landesbetriebs Mobilität (LBM). Ohne Ankündigung muss man direkt am Holzschuppen des LBM im 90-Grad-Winkel nach rechts auf einen nur wenig mehr als einen Meter breiten Weg abbiegen, um nach etwa 20 Metern wieder - diesmal in einem geringfügig weiteren Bogen - wieder in der ursprünglichen Richtung weiterzufahren.

Dabei war dort früher einmal die Straße geradeaus weitergeführt worden; der LBM (oder seine Vorgänger) hat einfach einen Zaun quer über die Straße gebaut und auf der ortsabgewandten Seite ein Tor eingebaut.

Blick aus Richtung Contwig
Abhilfe wäre dabei ganz einfach möglich: Der LBM verzichtet auf ein paar sowieso kaum genutzten Grund, nimmt den Zaun an der Hangseite um 3 Meter zurück und lässt die Radfahrer auf der augenscheinlich sowieso durchgehend asphaltierten Fäches fahren. Ohne unübersichtliche Ecke, ganz ohne Gefahrenstelle.

In Bild 1 wäre das am linken Rad des Geländes, auf Bild 3 am rechten Rand.

Der Rest der Strecke gilt als gemeinsamer Rad- und Gehweg, wobei der Weg auch für den Forstbetrieb freigegeben ist. Dort lässt es sich gut radeln. Die Asphaltdecke ist durchgehend in befriedigendem bis gutem Zustand.

Kritisch wird es wieder am Ortsanfang von Contwig. Dort wird der gemeinsame Rad- und Gehweg linksseitig fortgeführt bis zum Bauhof der Verbandsgemeinde. Vorher aber kreuzt der Weg die Einmündung der Mühlbachstraße.

Aus der Mühlbachstraße kommende Autofahrer finden zwar das Zeichen "Vorfahrt gewähren" rechtzeitig vor dem Fuß- und Radweg. Doch wer mit dem Rad aus Richtung Zweibrücken kommt kann erst sehr spät vom Autofahrer erkannt werden, zumal sich rechtsabbiegende Autofahrer zunächst nach links orientieren, um den von links kommenden Autoverkehr zu beachten.

Ein Radfahrer von rechts wird häufiger einmal gar nicht wahrgenommen. Auch Radelnde aus Richtung Contwig werden wegen der steilen Böschung direkt am Weg erst sehr spät wahrgenommen; oft genug steht der Autofahrer längst auf dem eigentlich vorfahrtsberechtigten Radweg!

Haifischzähne
Abhilfe wäre auch hier recht einfach zu schaffen: Die neue "Haifischzahn"-Straßenmarkierung könnte die Autofahrer auf die Gefahrenstelle hinweisen.

Das verhindert ganz bestimmt nicht jede mögliche Gefährdung. Doch die Markierung könnte verdeutlichen, dass der Autolenker hier besondere Vorsicht beachten und anhaltebereit sein muss.

3 Kommentare:

  1. Ich bin da zufällig gerade heute Mittag wieder dran vorbeigefahren; natürlich auf der Fahrbahn (der Weg ist deutlich mehr als 5 m abgesetzt, also nicht straßenbegleitend). Auf diesem standen mehrere Fahrzeuge, da dort gerade Holz gemacht wurde; dementsprechend verdreckt war er auch. Den Fahrbahnbelag betreffend bin ich vollkommen anderer Meinung, das ist schon seit Jahren eine üble Rumpelpiste; nicht nur mit 8 bar aufgepumpten Rennradreifen. Die innerörtliche, auch linksseitige Benutzungspflicht ist vollkommen inakzeptabel und wurde vor mir schon vor mehr als 2 Jahren bemängelt. Auch hier bewegen sich die KV Südwestpfalz und die VG ZW-Land überhaupt nicht. Die blauen Schilder hängen dort ja auch nur herum, um den Touri-Verkehr in Richtung des Schwarzbachtal-Radwegs zu führen.

    Die Contwigerhangstraße wird man bewusst zur Sackgasse gemacht haben, um den Durchgangsverkehr zu verunmöglichen. Auch auf diesem Abschnitt handelt es sich um keinen straßenbegleitenden Weg.

    Die alte Kreisstraße 3 dürfte die Stadt Zweibrücken sehr gerne mal wieder sanieren. Mich wundert allerdings, warum man jene überhaupt noch als Kreisstraße eingestuft lässt. An der B 10 im Pfälzerwald verbannt man den Radverkehr seit über 20 Jahren auf "Wirtschaftswege" - und hier liegen eine Landes- und eine (wenn auch äußerst miserable) Kreisstraße nur ein paar Meter parallel voneinander entfernt.

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  2. Lieber Herr Schneble,

    das Sie ja auf der Fahrbahn gefahren sind und der Weg - wie Sie selbst schreiben - mehr als 5 Meter von der Fahrbahn entfernt ist denke ich nicht dass Sie den aktuellen Zustand des Weges kennen.

    Ich bin nach Abschluss der Waldarbeiten dort gefahren. Der Weg war sauber (möglicherweise mit der Kehrmaschine gesäubert), es lagen keinerlei Zweige oder Blätter auf dem Weg.

    Auch ist die Oberfläche keineswegs eine üble Rumpelpiste sondern wie geschrieben in einem meiner Meinung nach befriedigenden Zustand. Ein großer Teil der Straßen in unserer Region weisen einen deutlich schlechteren Zustand auf.

    Ob die von Ihnen so verhassten "blauen Schilder" dort herumhängen, um den Touristenverkehr Richtung Schwarzbachtal-Radweg zu führen ist doch völlig unerheblich. Wichtig ist dass es zwischen Zweibrücken und Contwig genau 2 Stecken gibt die ein Radler benutzen kann. Und diese Strecke hier ist trotz ihrer Mängel die Bessere.

    Wie Sie schon schrieben ist die Kreisstraße 3 eine Kreisstraße. Zuständig für den Unterhalt der Straße ist damit der Kreis. Sie liegt zum größten Teil auf der Gemarkung der Verbandsgemeinde Zweibrücken; die Stadt Zweibrücken ist somit eher der falsche Ansprechpartner. Im Übrigen ist die Verbandsgemeindeverwaltung bereits seit längerer Zeit mit der Überlegung befasst diese Straße zurückzubauen und als reine Radroute zu sanieren. Ob und wann das aber passiert steht in den Sternen.

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    1. Es ist nicht unerheblich, ob diese Schilder dort hängen, denn solange sie dort hängen, bin ich auf der Fahrbahn "illegal" unterwegs. Das gilt grundsätzlich auch für den abgesetzen Abschnitt - denn bislang existiert zu der Frage, ob derartige Wege trotzdem benutzungpflichtig sind, keine klarstellenden Urteile. Ich wurde von Autofahrern mehrmals "gemaßregelt", weil ich dort die Fahrbahn benutzt habe; sei es durch Hupen, durch Pöbeleien oder vorsätzliches Engüberholen. Bezeichnenderweise (und das ist nicht frei erfunden) rief mir gestern ein Mann auf einem MTB(!) von diesem Weg aus zu, dass da doch ein "Fahrradweg" sei...!

      Ihre Äußerung zur K 3 ist sachlich falsch. Die K 3 liegt auf dem Gebiet der kreisfreien Stadt Zweibrücken. Der östliche Teil auf dem Gebiet des Kreises Südwestpfalz (K 72) ist ja in einem akzeptablen Zustand. Kreisstraßen unterliegen der Baulast des Kreises und nicht der Verbandsgemeinden. Es gibt keine "Verbandsgemeindestraßen".

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