Radfahren in Zweibrücken

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Miteinander geht es besser

Mittwoch, 29. April 2020

Der Bubenhauser Kreisel, die Autobahnauffahrt und die Radfahrenden

In einem Radfahrerblog unserer Nachbarstadt Pirmasens kritisiert der Betreiber, dass ich zum Thema "Radfahrerin fährt auf Autobahn" unsauber argumentiert habe. Dem möchte ich hier argumentativ entgegnen und auch auf eine in meinen Augen problematische Verkehrsführung für Radfahrende hinweisen.


Herr Schneble unterstellt mir, dass ich eine Querungshilfe vom (zu schmalen) gemeinsamen Geh- und Radweg über den sogenannten "Überflieger" fordere. Das stimmt so nicht. In keinem Wort habe ich geschrieben (oder auch nur gemeint), dass es vom freigegebenen Gehweg aus eine Querungshilfe geben sollte. Die wäre vollkommener Unsinn, da der Gehweg in keinem Fall den Mindestanforderungen für einen gemeinsamen Geh- und Radweg entspricht. Insofern ist meine Darstellung keineswegs "unsauber".

Im Gegenteil wird nur dann ein Schuh daraus wenn man unsere Forderung nach einer Radspur durch die Fruchtmarktstraße (anstelle einiger kostenloser Parkplätze) mit ihrer Fortsetzung über die Brücke ergänzt. Dann werden die Radfahrenden auch durch den Kreisel geführt (und nicht drumherum mehrfach ausgebremst und evtl. in Gegenrichtung geleitet). Vom Kreisel aus ist auf den ersten Blick zu erkennen, ob ich auf die Autobahn auffahre oder nicht.

Auch in Gegenrichtung von Bubenhausen her ist so eine Stelle wo ich mir eine für Radfahrende klarere Markierung wünschen würde, denn dort führt die rechte Fahrspur bei der Unterquerung der Autobahn direkt in den Bahneinschnitt bzw. auf die Auffahrt zur A8. Der Radverkehr sollte dort auf der linken Spur in den Kreisel geleitet werden, um von dort aus in die gewünschte Richtung ausfahren zu können.

Die bisherige Regelung seit der Sperrung der (Fußgänger- und Radfahrer-) Brücke über die Straße zum Bahneinschnitt ist vollkommen indiskutabel, da sie dazu führt, dass Radfahrende den sowieso zu schmalen Geh- und Fußweg in der falschen Richtung befahren müssen und dann auch noch entgegen der Einbahnrichtung vor der Fruchtmarktstraße stehen.

Schlussendlich könnte ich mir auch gut vorstellen, dass auf der Brücke an der Ampel Richtung Stadtmitte (Abzweig Ixheimer Straße) eine Aufstellfläche für Radfahrende vor der Haltelinie für Kraftfahrzeuge eingerichtet wird, um die Radfahrenden vor den Rechtsabbiegern Richtung Ixheim passieren zu lassen.

Bild 1 (c) 2020 Geobasis-DE/BKG, Maxar Technologies
Zur Verdeutlichung habe ich hier zwei aktuelle Luftbilder von Google Maps. Bild 1 zeigt die Situation am Überflieger (die ganz nach oben führende Fahrspur). Rechts radelnde Radfahrende kommen zwangsläufig auf die Autobahn. Zwar stehen dort (etwa in Höhe der Zunge) links und rechts der Fahrbahn die Verkehrszeichen 254 "Fahrräder verboten", doch zeigt die Erfahrung dass solche Schilder von Radfahrenden gerne übersehen werden.

Gut zu erkennen ist auch der Abzweig Richtung Ixheim, den Radfahrende auf dem markierten Streifen Richtung Stadtmitte queren müssen. Dort sollte eine vorgezogene Aufstellfläche für Radfahrende die Situation entschärfen.

Bild 2 zeigt den gesamten Kreisel. Am unteren Bildrand gut zu erkennen die gesperrte Brücke über die L471; sie ermöglichte eine Umfahrung des Kreisels von Bubenhausen her kommend.

Bild 2 (c) 2020 Geobasis-DE/BKG, Maxar Technologies
Jetzt werden Radfahrende von Bubenhausen her (links oben) über einen gemeinsamen Geh- und Radweg im Uhrzeigersinn, also entgegen der Fahrtrichtung um den Kreisel herum und anschließend wiederum in Gegenrichtung über den Gehweg zur Fruchtmarktstraße geführt.  Diese Verkehrsführung ist zum einen recht umständlich, weil unnötig viele Ein- und Ausfahrten des Kreisels passiert werden müssen und weil andererseits sich zu Fuß Gehende und Rad Fahrende auf zu schmalen Weg in Gegenrichtung begegnen müssen.

3 Kommentare:

  1. Herr Lohrum, es geziemt sich eigentlich im Rahmen der Netzkultur und -etikette, den jeweiligen, Ihre Aussagen kritisierenden Blog zu verlinken.

    http://dschneble.tssd.de/blog/?p=7975

    Inzwischen hat sich ja herausgestellt, dass es bei diesem Unfall noch nicht einmal um diesen Kreisel, sondern dem am Kino ging! Ich bedaure sehr, dass ich dies im Rahmen meiner Kritik Ihres somit noch fragwürdigeren Artikels übersehen hatte - und habe auch meine Leser um Entschuldigung für diese mangelhafte journalistische Arbeit gebeten.

    Ansonsten habe ich in meinem Blog dazu hinreichend Stellung genommen. Wer Radfahrer partout nicht dort sehen will, wo das nachweislich am Sichersten und von der StVO her grundsätzlich vorgesehen ist, der verfolgt halt ein politisches Ziel. Das ist ihr gutes Recht.

    Mein gutes Recht ist, Radfahrern nicht die Benutzung von Fahrbahnen und Straßen dadurch verbieten zu lassen, indem gemeingefährliche, den Radverkehr ausbremsende und diskriminierende Absurditäten gebaut werden, wie derzeit am Kreisel in Ixheim. Dort wird genau das gebaut, was Sie ständig fordern.

    http://dschneble.tssd.de/blog/?p=7737

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    1. Lieber Herr Schneble,

      wir kommen nicht zusammen. Ihr Unvermögen die Bedürfnisse anderer Menschen als gegeben zu akzeptieren, ja sie sogar zu ignorieren spricht von einem gewissen Starrsinn, der ergebnisoffene Diskussionen von vornherein ausschließt.

      Ich frage mich inzwischen, ob wir das gleiche Ziel verfolgen, nämlich das Radfahren als eine ganz normale Form der Fortbewegung zu etablieren UND dabei dafür zu sorgen, dass Radfahren ebenso bequem wird wie Autofahren.

      Auch persönliche Angriffe ändern daran nichts, dass ich Lösungen suche, die es ALLEN Radfahrenden ermöglicht, sich im Verkehr jederzeit sicher zu fühlen. Da können Sie noch tausend mal darauf hinweisen, dass das Radfahren auf der Fahrbahn gemeinsam mit dem Autoverkehr statistisch sicherer sei als das Radeln auf separaten Radwegen - das ändert rein gar nichts am Empfinden der Menschen. Zumal in Ihrer Statistik die Menschen erst gar nicht auftauchen, die sich der Auseinandersetzung mit dem motorisierten Verkehr verweigern und daher lieber verbotenerweise Gehwege nutzen.

      Mein Empfinden ist: Die Mehrzahl der radfahrenden Menschen will sich die Fahrbahn gar nicht mit dem Kraftverkehr teilen! Lieber riskieren diese Menschen Konflikte mit zu Fuß gehenden! Für diesen Sachverhalt gibt es keine andere Antwort als die Trennung von motorisiertem und unmotorisertem Individualverkehr. Da Sie das aber so nicht akzeptieren wollen, werde ich mir künftig jede Form der Entgegnung auf Ihre Beiträge ersparen.

      Sie schreiben von Ihrem guten Recht und möchten damit Ihre Sicht der Dinge allen anderen überstülpen. Genau das ist NICHT Ihr gutes Recht. Ihre Auffassung von Radverkehr ist die Auffassung einer Minderheit. Bitte nehmen Sie nicht für sich in Anspruch damit die Interessen aller Radfahrenden zu vertreten. Wenn Ihnen einzelne Maßnahmen oder Vorschriften nicht gefallen nutzen Sie Ihr individuelles gutes Recht und klagen Sie dagegen vor Gericht. Wenn Sie das finanzielle Risiko dafür nicht tragen wollen können Sie ja immer noch eine Gruppe Gleichgesinnter zusammenfassen oder auch Spenden sammeln.

      Aber maßen Sie sich nicht an, für "die Fahrradfahrer" zu sprechen, wenn Sie nur die Position einer extremen Minderheit vertreten.

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    2. Ach, wissen Sie, Herr Lohrum - ich habe es nicht nötig, mich auf Ihr Niveau herabzubegeben!

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