Radfahren in Zweibrücken

Radfahren in Zweibrücken
Miteinander geht es besser

Donnerstag, 27. Februar 2020

Aktuelle Unfallstatistik sieht vermehrt Unfälle mit Pedelecs

Heute wurden vom Statistischen Bundesamt die Zahlen der Unfallstatistik des Vorjahres bekanntgegeben. Der  rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz verkündete der Presse die Ergebnisse für Rheinland-Pfalz.
Entwicklung der tödlichen Verkehrsunfälle in Deutschland

Lewentz betonte, dass im vergangenen Jahr kein einziges Kind in Rheinland-Pfalz im Straßenverkehr zu Tode kam. "Man werde weiter alles tun, um die schwächsten Verkehrsteilnehmer zu schützen, etwa über praktische Radfahr-Ausbildung oder Schulweg-Training."


Gleichzeitig stieg jedoch die Zahl der tödlich verunglückten Fahrradfahrer auf 20. Überproportional vertreten sind darunter ältere Fahrradfahrer. Man führt den Anstieg der Zahl auch auf den gestiegenen Anteil der Pedelec-Fahrer zurück. Im Interview deutete Roger Lewentz an, dass man notfalls über einen Pedelec-Führerschein nachdenken müsse.

Doch zurück zu den Fakten: Unter den im letzten Jahr verkauften Fahrrädern in Deutschland waren deutlich mehr als ein Drittel Pedelecs. Dazu kommt dass die Jahresfahrleistung von Pedelecs sehr weit über der durchschnittlichen Fahrleistung eines konventionellen Fahrrads liegt. Daraus lässt sich ganz einfach schließen, dass allein aus statistischen Gründen der Anteil verunfallter Pedelec-Fahrer unter allen Radfahrern deutlich steigen muss.

Wenn man nun noch berücksichtigt, dass weit mehr als 80 % der im Verkehr getöteten Radfahrer durch das Verschulden eines motorisierten Kraftfahrers verunglückt sind stellt sich die Frage, ob es tatsächlich die Fahrradfahrer sind, die geschult werden müssen? Oder liegt es nicht doch eher daran, dass Fahrradfahrer von den motorisierten Verkehrsteilnehmern immer mal wieder "übersehen" werden? 

Wo also liegen wirklich die Versäumnisse?

Ich meine: Wir brauchen endlich eine konsequente Ahndung von Verkehrsverstößen gegen Fußgänger und Radfahrer. Wer Rad- und Gehwege zuparkt gefährdet Fußgänger und Radfahrer. Das darf nicht länger ein "Kavaliersdelikt" sein. Und wir brauchen eine fehlertolerante Infrastruktur, die Radfahrer nicht immer gleich zu Opfern macht, indem sie von motorisierten Verkehrsteilnehmer an Kreuzungen, Einmündungen, beim Parken, beim Ein- und Ausfahren aus Ausfahrten und von Parkplätzen  und beim einfachen Vorbeifahren "übersehen" werden können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen