Radfahren in Zweibrücken

Radfahren in Zweibrücken
Miteinander geht es besser

Samstag, 19. Juni 2021

Radfahrerin gestürzt - weil sie auf den Gehweg wollte?

 Heute fand ich folgende Polizeimeldung vor:


POL-PDPS: Gestürzte Pedelec-Fahrerin

Zweibrücken (ots)

Zeit: 17.06.2021, 06:50 Uhr 

Ort: Zweibrücken, Annweiler Straße SV: Eine 53-jährige Pedelec-Fahrerin, die die Annweiler Straße in Fahrtrichtung Dorndorf befahren hatte, kam zu Sturz, als sie in Höhe der Gaststätte "Alter Bahnhof" auf den Bürgersteig auffahren wollte. Ob die Ursache für den Sturz Unachtsamkeit, zu hohe Geschwindigkeit oder ein falsch gewählter Auffahrwinkel war, konnte zunächst nicht geklärt werden. Die Frau zog sich eine Beckenprellung und eine Kopfplatzwunde zu, die durch das Tragen eines Helms möglicherweise hätte verhindert werden können. Zur Untersuchung der Kopfverletzung wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert. 

Rückfragen bitte an: 

Polizeiinspektion Zweibrücken

Telefon: 06332-976-0
www.polizei.rlp.de/pi.zweibruecken


Muss so etwas passieren? Die Annweiler Straße in Höhe des "Alten Bahnhofs" ist nicht gerade eine sehr stark befahrene Straße. Und der Gehweg führt auch nur nach links um die Ecke, wo man anschließend den Bahnübergang quert.

Trotzdem finden sich immer wieder Radfahrende, die auch an solchen - für Radfahrende eigentlich völlig ungefährlichen Stellen - die Straße verlassen und ohne Not auf dem Gehweg weiterfahren.

Hier hat es sich "nur" mit einem Sturz gerächt. Genauso gut hätte aber ein Gast die Gaststätte verlassen können und wäre an dieser Stelle unmittelbar mit der Radlerin kollidiert, denn der Ausgang der Gaststätte mündet unmittelbar auf den Gehweg. Nicht selten endet eine solche Begegnung mit schweren Verletzungen!

Bei vielen Gehwegen stehen die Häuser direkt am Rand des Gehwegs, sodass nie auszuschließen ist, dass jemand mit dem Fahrrad unvermittelt kollidieren kann. Oder ein Auto aus einer Ausfahrt fährt und den Menschen mit dem Rad erfasst.

Das Radfahren auf dem Gehweg ist mit guten Grund verboten. Es gefährdet nämlich Fußgänger*innen und die Radfahrenden gleichermaßen. Niemand erwartet auf dem Gehweg jemanden, der mit einer Geschwindigkeit, die zwangsläufig deutlich über der eines zu Fuß Gehenden liegt,  jemanden mit dem Fahrrad.

Auch die Autofahrenden tun das nicht. Das zeigen nicht zuletzt die zahlreichen Unfälle mit Autos, die beim Abbiegen in Nebenstraßen oder Einfahrten Radfahrende "übersehen".

Aus meiner eigenen Anschauung, aber auch aus der Auswertung von Unfällen mit Radfahrenden kann ich nur appellieren: Liebe Radler*innen: Wenn irgendwo kein Radweg vorhanden ist, dann bleibt auf der Fahrbahn. Dort sehen euch die Autofahrenden viel eher, und dort ist die Gefahr für euch selbst viel geringer als auf Gehwegen! Und lasst die Gehwegen bitte denjenigen, für die sie angelegt wurden: Den Fußgänger*innen.

1 Kommentar:

  1. Seltsames Verständnis. Es steht nirgendwo, dass sie auf dem Gehweg fahren wollte. Vielleicht wollte sie ja das Rad dort abstellen um in das Gasthaus zu gehen.

    Vielleicht wollte sie einfach nur nicht auf der Straße anhalten und absteigen. Je nach Verkehr würde ich den Gehweg auch bevorzugen.

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